Aktuelles Programm

Saison 2023/2024

Lesung

ZUM KAFFEE BEI SIEGFRIED LENZ

Lesung mit Reinhard Tschapke
Schriftsteller können komisch und kritisch, maulig, sanft und arrogant sein. Sie können nerven und enttäuschen, wenn man sie persönlich trifft und ihre Bücher mit ihnen selbst vergleicht. Langweilig aber sind sie nie. Reinhard Tschapke, Oldenburger Buchautor und früherer Kulturchef der Nordwest-Zeitung, kannte sie alle: Sei es – allen voran – Siegfried Lenz oder Johannes Mario Simmel, Erich Loest oder Günter Kunert – Tschapke traf die Hautevolee der deutschsprachigen Literatur. Er hat mit Wolf Biermann ein Buch geklaut, Johannes Mario Simmel aus der Schweiz gelockt und sich fast mit Rolf Hochhuth oder Wolf Wondratschek gekloppt. Viele Autoren wurden über die Jahre seine Duz-Freunde. Wie sie im persönlichen Umgang waren, wer gern nachts anrief und wer furchtbaren Tabak qualmte, verrät Tschapkes neues Buch „Oldenburger Begegnungen“ (Isensee Verlag), aus dem er heitere wie besinnliche Anekdoten lesen wird – natürlich auch über Siegfried Lenz. Ein kleines Stück Literaturgeschichte und regionale Kulturhistorie in Erzählungen und Beobachtungen, die eines vereint: die Liebe zur Literatur.

Tschapke studierte Rhetorik bei Walter Jens und verfasste Bücher über Thomas Bernhard, Karl May und Heiner Müller. Er war bis 1997 Feuilletonredakteur der „Welt“ sowie von 1997 bis 2019 Kulturchef der NWZ und lebt heute in der Wesermarsch.

Samstag, 20.01.2024
20.00 Uhr, Altes Rathaus
€12,- / erm. 8,-
Musik

KONZERT FUR TROMPETE, ORGEL UND KLAVIER

Holger Becker (Trompete), Ralf Grössler (Orgel, Klavier) und Lukas Henkensiefken (Orgel)
Das vielfältige Wildeshauser Musikleben wäre erheblich ärmer ohne das prägende Wirken des Trompeters Holger Becker, der sich nach seinem Studium an der Bremer Hochschule für Künste in seiner Heimatstadt und im gesamten norddeutschen Raum als ebenso fachkundiger wie engagierter Blas- und Konzertmusiker einen klingenden Namen gemacht hat.

Auch Kantor Ralf Grössler, der die Kirchenmusik als erfahrener Organist, Chorleiter und Komponist weit über die Grenzen Wildeshausens bereichert hat, ist im Norden kein Unbekannter. Beide haben auch dem Kulturkreis zu seinem 30-jährigen Bestehen ein eindrucksvolles Konzert geschenkt. Seitdem ist viel geschehen, u.a. hat die neue Orgel in der ehrwürdigen Alexanderkirche Einzug gehalten, Grund genug also, die beiden Musiker wieder um einen Auftritt zu bitten. Mit Lukas Henkensiefken werden sie einen jungen Wildeshauser Nachwuchsorganisten in das Programm einbinden, der bereits mit 15 Jahren die Organistenprüfung C absolvierte und seither mit Spitzenpreisen im renommierten Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ für Furore sorgte.

Programm: Werke des Barock und der Romantik.

Samstag, 17.02.2024
20.00 Uhr, Alexanderkirche
€23,- / erm. 15,-
pro Karte 5€ Spende für die neue Orgel
Theater

RUSSISCHER TANGO

Theater Laboratorium Oldenburg

Leschenko ist zum Mythos geworden! Kein russischer Sänger der Emigration war in den 30er- bis 50er-Jahren im Ausland wie erst recht in der Heimat so populär wie er, obwohl dort keine einzige Platte offiziell veröffentlicht wurde. Denn seine schwermütigen Tangoweisen galten den sowjetischen Machthabern als bürgerlich und daher ungeeignet, den Kommunismus zu entwickeln. Gehört wurde er trotzdem, wenn auch heimlich: Seine überwiegend verbotenen Lieder wurden auf Schellackplatten in die UdSSR geschmuggelt, auf ausgedienten Röntgenplatten, den sog. „Rippen“, nachgepresst und dort zu Spitzenpreisen auf den Schwarzmärkten gehandelt.

Im Sommer 1954 verstarb Leschenko in einem Straflager nahe Bukarest unter bis heute ungeklärten Umständen. Sein Grab ist unbekannt, seine Stimme hat überlebt, die Faszination der knisternden Patina ist ungebrochen. Wer war dieser populäre Sänger, und ist sein Schicksal gegenwärtig nicht von brennender Aktualität? Pavel Möller-Lück hat sein Stück über Pjotr Leschtschenko, den „König des russischen Tango“, der in der Ukraine zur Welt kam, wieder ins Programm genommen, um ein deutliches Zeichen zu setzen.

Samstag, 09.03.2024
20.00 Uhr, Forum Gymnasium
€25,- / erm. 17,-

Musik

SCHUMANN UND DIE ROMANTIK

Ein Liederabend mit Katharina Konradi (Sopran), am Flügel begleitet von Roland Vieweg

Katharina Konradi und Roland Vieweg haben sich kürzlich entschieden, ihren Lebensmittelpunkt nach Dötlingen zu verlegen – ein Weltstar mit Lokalkolorit. Da lag es nahe, sie um ein Konzert in der Alexanderkirche zu bitten. Viel schwieriger als eine herzliche Zusage war es, einen geeigneten Termin zu finden. Im Frühjahr 2024 wird es nun endgültig klappen.

Die junge Sopranistin Katharina Konradi, geboren in Bischkek/Kirgisistan, ist der Hamburger Staatsoper seit 2018 als festes Ensemblemitglied eng verbunden und schnell wurden die großen Opernhäuser Deutschlands (Semperoper Dresden, Festspiele Bayreuth, Bayerische Staatsoper München) sowie die Konzerthallen und Dirigenten der Welt auf sie aufmerksam.

Die Liedinterpretation ist eine ihrer besonderen Leidenschaften, und sie konzertierte bereits mit großem Erfolg in den renommiertesten Häusern von London, Madrid oder Wien. So steht auch in der Wildeshauser Alexanderkirche, in der sie von Roland Vieweg begleitet werden wird, Robert Schumanns „Liederkreis“ op. 39 auf dem Programm. Werke anderer Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Clara Schumann, Peter Tschaikowski oder Franz Schubert runden den „Romantischen Abend“ ab.

Samstag, 13.04.2024
20.00 Uhr, Alexanderkirche
€23,- / erm. 15,-